Französischer Charme trifft auf rheinische Frohnatur

Man reibt sich die Augen und fragt sich: wie konnten die letzten 12 Monate so schnell vergangen sein, wir waren doch gerade erst in Straßburg! Nach den schönen und gut organisierten Tagen in Frankreich war es nicht so ganz leicht, in Deutschland Vergleichbares zu bieten. Dank der hervorragenden Vorbereitung vor Ort wurde diese Aufgabe jedoch gut gemeistert. Wegen der auch für die Französinnen günstigen Lage hatten Brigitte Wilckens und ich uns für die Region Düsseldorf entschieden. Hier gibt es eine große Auswahl exzellenter Golfplätze, gute Restaurants und ein angenehmes Ambiente.

Brigitte als Ortsansässige und Mitglied im GC Meerbusch kennt aus eigener Erfahrung alle umliegenden Plätze und fand auch ein ganz besonders schönes Quartier für die beiden Teams: das Hotel Gut Dyckhof. Von dort konnten die drei ausgewählten Plätze Myllendonk, Krefeld und Meerbusch in maximal 25 Minuten Fahrtzeit gut erreicht werden.

Bis zum ersten Treffen am Sonntagabend wurden wir in Deutschland ja nicht gerade vom Wetter verwöhnt: von Juni 2023 bis Juni 2024 gab es die nassesten 12 Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881!!! Die Sorge, dass das mit großer Sorgfalt vorbereitete Turnier ins Wasser fallen könnte, war also groß. Wie es aussah, haben wir aber doch einen guten Draht zu Petrus, die Tage in Düsseldorf waren die sonnigsten und wärmsten dieses Sommers! Am Abend des Eröffnungstages starteten wir mit einem kühlen Glas Wein im stimmungsvollen Innenhof des Gut Dyckhof, gefolgt vom obligatorischen Gruppenfoto auf der Treppe zum Schlossturm. Henrich Wilckens, Brigittes Mann überraschte uns mit seiner Foto-Drohne, so gute Fotos hatten wir noch nie!

Der Montag führte uns dann in den GC Schloss Myllendonk in Mönchengladbach, eine beeindruckende Anlage in idyllischer Lage am Schloss. Danuta Schmitz, Mitglied in Myllendonk, hatte nicht nur ein wirklich günstiges Greenfee ausgehandelt, sondern verwöhnte uns mit ihrem netten Mann Wilfried auch noch mit selbstgemachten Leckereien, Sekt und Orangensaft! Herzlichen Dank, liebe Danuta!!

Das Turnier begann mit dem sogenannten Coupe d‘Amitié: 4 Spielerinnen – 2 Französinnen und 2 Deutsche- bilden ein Team. Pro Loch kommen jeweils die 2 besten Stableford-Ergebnisse in die Wertung. Es gewinnt das Team mit den insgesamt meisten Punkten. Diese Spielform ersetzt den bis vor ein paar Jahren gespielten Chapman -Vierer und erfreut sich auch bei anderen DGSG-Turnieren großer Beliebtheit.

1. Francoise Adelus, Carole Rime, Brigitte Wilckens, Danuta Schmitz
2. Marie-Louise Marhadour, Nathalie Cazelles, Kristin Grundmann, Marina Scherer
3. Francine Delloye, Martine Valcke, Barbara Siebold, Dorothee Kohl

Wegen des in Düsseldorf laufenden Fußball-EM-Spiels blieben wir in Meerbusch. Am späten Nachmittag trafen sich beide Teams im Garten von Brigitte, um bei kühlen Getränken, angeregten Gesprächen und guter Stimmung unsere Freundschaft zu vertiefen. Im Anschluss hatte Brigitte das ganz reizende Restaurant “Ratatouille“ für uns alle reserviert. Wir wurden mit ausgezeichnetem Essen und einem aufmerksamen, liebenswerten Service verwöhnt.

Der 2. Spieltag führte uns zum traditionsreichen Krefelder Golfclub, ein ziemlich langer, aber schöner und fairer Platz. Das Turnierformat: BB-Matchplay mit ¾ Vorgabe.  Da in den letzten Jahren überwiegend Deutschland gewonnen hat, war die Parole: Die Französinnen sollen auch mal wieder gewinnen, sonst möchten sie am Ende nicht mehr gegen uns spielen (aber man spielt ja nicht absichtlich unter seinen Möglichkeiten)! Am Ende des Tages stand es 10,5 Punkte für Team Frankreich und 13,5 Punkte für Deutschland.

Am späten Nachmittag ging es dann per Taxi ans Düsseldorfer Rheinufer, um eine gut 1-stündige Boots-Tour auf dem Rhein zu genießen. Schon der Weg zum Schiffsanleger machte Spaß: überall gutgelaunte Menschen an Tischen vor den Gasthäusern, die bei Alt oder Schampus den schönen Sommerabend feierten und sich auf das Public Viewing zum Fußballspiel freuten. Die Bootstour war wunderbar entspannend: eine angenehme Brise, eine Weinschorle und überaus gute, fachkundige Erklärungen zu den vielen interessanten Gebäuden am Ufer von Kristin Grundmann. Nach einer guten Stunde waren wir wieder an der Anlegestelle und machten uns zu Fuß zu unserem Restaurant in der Nähe der Altstadt. Ein kleines, italienisches Restaurant, das uns mit vielfältigen frischen Vorspeisen und ausgezeichneten Pasta-Variationen erfreute. Wie es sich für eine “italienische“ Nacht gehört, ließen die meisten von uns den Tag im romantischen Innenhof unseres Hotels bei einem “Schlürschluck“ ausklingen.

Am letzten Tag des “Rencontre Golfe“ hieß es, relativ früh aufstehen, denn alle Teilnehmerinnen hatten nach dem Turnier noch einen mehr oder langen Heimweg vor sich, sei es nach Paris oder in Deutschlands Norden oder Süden. Der Heimatclub von Brigitte Wilckens war der Austragungsort des Einzel-Lochspiels. Auch der GC Meerbusch ist ein eher langer Platz, aber auf jeden Fall abwechslungsreich und interessant zu spielen. Wie das Ergebnis zeigte, kam Team Deutschland mit den Schwierigkeiten des Platzes sehr gut zurecht, das Ergebnis von 30 Punkten für Deutschland und 18 Punkten für Frankreich war jedenfalls recht deutlich. So bleibt auch in diesem Jahr der ehrwürdige Teller in deutscher Hand, und ich werde ihn wieder zum Graveur in Münster bringen, um auch das Jahr 2024 auf der “deutschen“ Seite gravieren zu lassen.

Nach einem wiederum sehr guten leichten Essen im Golfclub Meerbusch konnten wir uns in bester Stimmung auf den Heimweg machen. Wir freuen uns schon auf das Treffen im kommenden Jahr, das dann wieder von den Französinnen -und zwar in der Nähe von Paris- ausgerichtet wird.

Zum deutschen Team gehörten: Gaby Bücker, Marianne Burbott, Claudia Falkenberg, Kristin Grundmann, Renate Kaldenkerken-Kuligk, Dorothee Kohl, Conny Kottwitz, Marika Löchte, Nicola Oberste Berghaus, Gaby Pfeiffer, Marina Scherer, Danuta Schmitz, Barbara Siebold, Friederike Stücker, Brigitte Wilckens, Pia Wunderlich.

Last but not least möchte ich mich besonders bei Brigitte Wilckens und auch bei Danuta Schmitz und nicht zu vergessen Marika Löchte für die tatkräftige Hilfe bei der Organisation des Turniers bedanken, so leicht hatte ich es noch nie! Die Stimmung im deutschen Team war fröhlich und entspannt, der Erfolg stellte sich fast von selbst ein. Ich freue mich schon jetzt auf eine Neuauflage im nächsten Jahr!

Conny Kottwitz